A writing desk with hutch Dresden, circa 1730 Veneered walnut, veined walnut and maple, engraved, dark shading. Restored, additions, signs of wear. 217 x 108 x 63 cm. Aufsatzschreibschrank Dresden, um 1730 Furnier Nussbaum, Nussmaser und Ahorn, graviert und brandschattiert. Rest., erg., Gebrauchsspuren. 217 x 108 x 63 cm. Auf Volutenfüßchen. Untersatz mit zentraler Türe und schräger Schreibplatte, flankiert von jeweils sechs vorspringenden Schubladen. Aufsatz mit profiliertem Bogengiebel und entsprechender, beidseitig veschließbarer Türe, hinter welcher sich ein sog. Tabernakelfach, Schubladen und Fächer befinden. Die flankierenden, wellenprofilierten Kassetten verbergen Geheimfächer. Frontal reicher Marketeriedekor mit Muschelornamenten und Treillagekartusche mit Blattranken. Der Typus des Schreibschranks, von der Dresdener Tischlerzunft bereits 1734/35 als Meisterstück akzeptiert, erfreute sich am sächsischen Hof besonderer Beliebtheit und Verbreitung. Weniger als Schreib- denn als Sammlungsmöbel dienten derartige aufwändig furnierte oder mit Lack dekorierte Schreibschränke vor allem der höfischen Repräsentation. Für Dresdener Schreibschränke charakteristisch ist der Einfluss englischer Vorbilder, vermittelt durch den Handel und Kunstimporte, wie er sich hier insbesondere an den vorgezogenen seitlichen Schubladenreihen des Unterbaus zeigt. Ein in Sachsen, insbesondere in Leipzig verbreitetes Dekorelement sind hingegen die Wellenprofile, die Front und Seiten vorliegenden Schreibschrankes zieren. Formale Gestaltung wie auch der reiche, qualitativ hochstehende Marketeriedekor sprechen für eine Entstehung des Möbels um 1730 innerhalb eines höfischen Kontextes. Zum Typus des Dresdener Schreibschranks vgl. Haase, Gisela, Dresdener Möbel des 18. Jahrhunderts. Barock - Rokoko - Zopfstil. Leipzig 1983, S. 40 ff.