"A FLEMISH GOTHIC SCULPTURE GROUP DEPICTING A PREACHING ST. BISHOP AND EIGHT AUDITORS, Brussels, last Third of 15th century. Walnut, full round carved figures in the lower part; relief carved figures with flattened back in the upper part. At the back the hammer mark (drijfhammer) of the Brussels guild with a small ring or "O" or "C" (atelier mark) below. Original polychromy and gilding with some retouches. The coats with very detailed and elaborate polychromy and gilding. Two smaller additions front left and right of the base, minor damages due to age, minor restorations. The group was a part of a bigger altar piece, as usual in the Flemish region consisting of various smaller groups and figures. Provenance: Important Bavarian Private Collection. Acquired between 1955 and 1989. Rel. Lit. The Marriage of the Virgin and Christ bearing the Cross, (c. 1450 and 1470/90) in the VAM, London, Paul Williamson, Netherlandish Sculpture 1450-1550 in the V&A Museum, fig. 13, 14. - The sculpture will be included in the Images database of the RKD - Institute for Art History in The Hague, Netherlands. Detailed data on the marks will be included in the MARKS ON ART database of the RKD, which will be on line in 2021." Figurengruppe mit predigendem Bischof Brüssel, letztes Drittel 15. Jahrhundert H. 41 cm Nussbaum, rückseitig geflacht. Am Rücken die eingeschlagene Marke der Brüsseler Zunft, der Hammer (drijfhamer), darunter ein kleiner Ring oder "O" oder "C" (Ateliermarke). Originale Fassung und Vergoldung, partiell übergangen. Gewänder teils mit detaillierter Verzierung. Im vorderen Sockelbereich seitlich zwei kleine Ergänzungen. Leichte Altersschäden, l. rest. Im Vordergrund links steht in schreitender Haltung ein Heiliger Bischof vor acht sitzenden und stehenden Zuhörern. Rückseitig altes Sammlungsetikett. Provenienz: Aus einer bedeutenden bayerischen Sammlung, zwischen 1955 und 1989 erworben. Die Gruppe um den predigenden Bischof stammt aus dem Kontext einer größeren Altarretabel. Typisch für den flämischen Raum um Brüssel, Antwerpen und Mechelen sind die, aus kleinformatigen Gruppen und Figuren zusammengesetzen Altar-Retabeln, oft finden sich auch mehrfigurige Szenen aus Kalvarienbergen. Durch den rückseitig eingeschlagenen Hammer lässt sich die Gruppe eindeutig nach Brüssel zuordnen. Nach dem Zunftreglement vom 8. Juni 1454 und 16. Juni 1455 musste die Qualitätsbeschau und die positive Abnahme durch einen Kontrolleur der Zunft mittels eines eingeschlagenen "Hammers" (drijfhamer) dokumentiert werden. (Wir danken Michael Rief, Suermondt-Ludwig-Museum, Aachen für den Hinweis). Die Werke der flämischen und auch Brüsseler Werkstätten finden sich nicht nur im flämischen Raum, so z. Bsp. auch in der St. Sylvestri Kirche in Wernigerode, nicht zu vergessen der berühmte Altar aus der Jan-Borman-Werkstatt in Güstrow. Lit. zur Marke: Jan Crab, "De beeldsnijders en hun ambacht", in: Arca Lovaniensis, Jaarboek, 1972, S. 69-94, Abb. 81. Vgl. zu der hier angebotenen Gruppe eine Marienvermählung (datiert um 1450) sowie eine Gruppe mit Kreuztragendem Christus (ca. 1470-90) im Victoria & Albert Museum, Lit. Paul Williamson, Netherlandish Sculpture 1450-1550 in the V&A Museum, Kat.Nr. 13, 14.