LOT 307 Remps, zug., Andrea Domenico
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Andrea Domenico Remps, ca. 1620 - ca. 1699, attributed Active in Florence in the second half of the 17th century. CABINET OF CURIOSITIES (SCARABATTOLO) IN TROMPE L-oeIL PAINTING, CA. 1690 Oil on canvas. 99 x 134.5 cm. The painting is designed as a trompe l''Toeil work depicting a wide-open wall cabinet with glazed internal doors and opened wooden outer doors. Adding interest is an inscribed note with red lacquer seal stuck to a metal strut on the glass door. The deciphering suggests a connection to the Medici dynasty: ''Al Ill (ustrissi)mo Sig(nore) et P(ad)rone mio Il Sig. G. F. Coster, Firenze.''_ It means ''to the most dignified master and my benefactor, Mr G. F. Coster, Florence''_. In this context ''Cos-ter''_ is to be understood as an abbreviation of ''Cosimo terzio''_, i.e. Grand Duke Cosimo III (1642 - 1723). A version which is similar in many details is held at the Opificio delle Pietre Dure, Florence (AKG 3802051). Provenance: Private collection, United Kingdom. Notes: Please contact the auction house regarding a viewing of the original painting. Literature: M. L. D'Otrange Mastai, Illusion in art: Trompe l''Toeil, a history of pictorial illusionism, New York 1975. A. Giusti, in: A. Giusti, P Mazzoni, A. Pampaloni Martelli, Il museo dellÂ'Opificio dell Pietre Dure di Firenze, Milano 1978, pp. 335, plate 510. J. Muylle in: Inganni ad arte, meraviglie del Trompe-l''Toeil dallÂ'antichitá al contemporaneo, exhibition catalogue, A. Giusti (ed.), Florence, Palazzo Strozzi, 2009- 2010, Florence 2009, pp. 75. M. Betti, C. Brovadan, Per il Gran Principe Ferdinando: tre opere del museo dellÂ'Opificio delle Pietre Dure e alcuni cenni sul suo gusto per le ''arti minori''_, in OPD restauro, 24, 2012, pp. 263-272. M. Scalini, Oggetti rari e curiosi nelle collezioni medicee, esotica e naturalia, in: Antichitá viva, 1996, 35, pp. 59. Remps, zug., Andrea Domenico um 1620 - um 1699 Tätig in Florenz in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Wunderkammer-Kabinett (Scarabattolo) in Trompe l'oeil-Malerei, um 1690 Öl auf Leinwand. 99 x 134,5 cm. Das Gemälde ist als Trompe l'oeil-Werk geschaffen, womit ein geöffneter Kabinettwandkasten mit verglasten Innentüren und geöffneten hölzernen Außentüren zur Darstellung kommt. Der Begriff des Stilllebens wird hier zu einer erweiterten Bedeutung gebracht. Die Gemäldedarstellung kann insgesamt über den Begriff der Wunderkammer zudem auch als Weltenkabinett verstanden werden, durch dessen Sammlungsobjekte der damalige Begriff von Weltkenntnis oder vom Weltwissen im Bild anschaulich geworden ist. Schon allein die Außenbegrenzung ist so gestaltet, dass durch das Querformat des Bildes ein in die Wand vertiefter Schaukasten vorgetäuscht wird, dessen geöffnete seitliche Türen nicht nur perspektivisch gemalt, sondern auch durch obere und untere schräge Einschnitte der Bildfläche so abgeändert wurden, dass ein perspektivischer Eindruck entsteht. So tragen auch die schmalen Schatten des rahmenlosen Gemäldes an einer Wand selbst zur Täuschung bei. Der viergliedrige kompositionelle Aufbau entspricht dem einer Wandvitrine, mit äußerer Holzrahmung, die seitlich durch die scheinbar geöffneten Holzflügel verdeckt ist. Bei den beiden Glastüren scheint eine geschlossen, eine andere halb geöffnet. Dahinter zeigt sich ein Einbau von zwei Einlagebrettern und damit drei Etagen, in denen eine Vielzahl an Kunst- und Wunderkammerobjekten präsentiert werden. Dies in einer Fülle und in unterschiedlichsten Gattungen, wie Korallenbäume, Elfenbein-Wunderkugeln, präparierte Käfer, Mineralien, geschliffene Kristalle, Dosen, Reliefs, Kleinplastik, eine Steinschlosspistole, aber auch kleine Gemälde und Konvexspiegel - nur um das Wenigste zu nennen. Auch die Vitrine selbst ist perspektivisch-tiefenräumlich angelegt, durch kleine Gemälde, die scheinbar an den inneren Seitenwänden hängen. Selbstverständlich sind auch die geöffneten Holztüren in der Manier der Augentäuschung gemalt: Über Holzmaserung an roten Schleifen hängende Landschaftsgemälde und Seestücke sowie Reliefmedaillons. Rechts zudem ein großer Papierbogen mit einer Landschaftsradierung, angeheftet durch einen Federkiel. Dabei ist höchst bemerkenswert, dass die Gemälde von düsterer Memento mori-Thematik sind: Denn die Landschaften zeigen Vulkanausbrüche, im Seestück kämpft ein Schiff gegen den Sturm. Und natürlich fehlen auch die für Wunderkammern markantesten Objekte nicht, die auf die Vanitas-Idee anspielen. Dazu zählen der Totenschädel und die Taschenuhr auf der unteren Querleiste. Ein Tintenfass mit zwei Schreibfedern deuten auf das wissenschaftliche Interesse des Gelehrtenstandes, der sich der Welterklärung und dem Vanitas-Phänomen widmet. Von zusätzlichem Interesse ist der in eine Metallstrebe der Glastüre eingesteckte beschriebene Zettel mit rotem Lacksiegel. Die Entzifferung lässt den Bezug zum Herrscherhaus der Medici erkennen "Al Ill(ustrissi)mo Sig(nore) et P(ad)rone mio Il Sig. G. F. Coster, Firenze. Also "An den hochwürdigsten Herrn und meinen Gönner, den Herrn G. F. Coster" Dabei ist "Cos-ter" als "Cosimo terzio" zu verstehen, womit Großherzog Cosimo III (1642-1723) gemeint ist. Diese Beobachtung ist umso interessanter, da sich auf einer weiteren Version dieses Gemäldes ein gleicher Zettel findet, nämlich an den Marchese Francesco di Cosimo Ricciardi, seinen Hofbeamten. Eine in vielen Einzelheiten identische Version befindet sich in Florenz, Opificio delle Pietre Dure. (AKG 3802051). A.R. Provenienz: Privatsammlung Großbritannien. Literatur: Marie-Louise D'Otrange-Mastai, Illusion in art: Trompe l'oeil, a history of pictorial illusionism, New York 1975. Annamaria Giusti, in: A. Giusti, P Mazzoni, A. Pampaloni Martelli, Guida al museo: Il museo dell'Opificio dell Pietre Dure di Firenze, Mailand 1978, S. 335f, Tafel 510. Jan Muylle in: Inganni ad arte, meraviglie del Trompe-l'oeil dall'antichitá al contemporaneo, Katalog der Ausstellung (a cura) Annamaria Giusti, Firenze, Palazzo Strozzi, 2009-2010, Florenz 2009, S. 75ff. Marco Betti, Carlotta Brovadan, Per il Gran Principe Ferdinando: tre opere del museo dell'Opificio delle Pietre Dure e alcuni cenni sul suo gusto per le "arti minori" in OPD restauro, 24, 2012, S. 263-272. M. Scalini, Oggetti rari e curiosi nelle collezioni medicee: esotica e naturalia, in: Antichitá viva, 1996, 35, S. 59ff.
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