LOT 653 .
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Henri Rousseau, 1844 Laval '''' 1910 Paris NATURE MORTE AUX VERRES ET AUX FAIENCES Oil on panel. 30.5 x 50 cm. Monogrammed ''H.R.''_ lower left. Label with inscription ''George Economou Art Collection''_ on the reverse with artist name and collection no. ''793''_. The authenticity is confirmed by an expertise by Maximilien Gauthier, M. M. Pierre Courthion and Sonia Delaunay. Provenance: Hotel Rameau, Georges Blanche, Versailles, 12 June 1969, lot 84. Gallery Wolfgang Ketterer, Munich, 24/25. May 1971, p. 262, no. 1510. Private collection, Rhineland. Van Ham, Cologne, 30. November 2007, lot 1333. Acquired there from the consignor. Exhibition: Gallery Wildenstein, New York, 1963, cat. no. 34. Henri Rousseau, 1844 Laval "" 1910 Paris In seinem Privatleben zunächst Klarinettist in einem Militärorchester arbeitete er anschließend als Zöllner, was ihm den Beinamen "Le Douanier" eintrug. Durch Alfred Jarry (1873-1907) der den Wert seiner Kunst als erster erkannte, lernte er auch Paul Gauguin (1848-1903) kennen, durch den er wiederum mit Stéphane Mallarmé (1842-1898), August Strindberg (1849-1912) und Edgar Degas (1834-1917) in Beziehung kam. Durch die Freundschaft mit Guillaume Apollinaire (1834-1917) wurde er auch mit Robert Delaunay (1885-1941), Pablo Picasso (1881-1973), Georges Braque (1882-1963), Maurice de Vlaminck (1876-1958) und Constantin Brâncusi (1876-1957) bekannt. Der Surrealist André Breton (1896-1966) war der Erste, der Rousseaus Werke als Ausdruck des magischen Realismus erkannte. NATURE MORTE AUX VERRES ET AUX FAIENCES Öl auf Holz. 30,5 x 50 cm. Links unten monogrammiert "H.R.". Verso auf dem Rahmen Aufkleber mit Bezeichnung "George Economou Art Collection" mit Künstlerbezeichnung und Sammlungsnummer "793". Die Echtheit bestätigt durch eine Expertise von Maximilien Gauthier, M. M. Pierre Courthion und Sonia Delaunay. Rousseau, der als Autodidakt in der klassischen Moderne alsbald eine Sonderstellung einnahm und seinen eigenen, später von anderen Künstlern tradierten Stil erfand, hat auch hier in diesem Stillleben Gegenstände in kompakter Körperlichkeit und klarer Linienführung wiedergegeben. Stillleben mit Zitrusfrüchten zwischen Karaffe mit Weingläsern und Porzellangeschirr mit Tassen. Die Gegenstände sind in zwei Gruppen geordnet: Links eine Glaskaraffe oder Kristallkaraffe mit kugelförmigem Stöpsel umgeben von acht Gläsern, rechts dagegen eine Kaffekanne neben einem kugelförmigen Deckelgefäß, diese beiden Hauptgegenstände ebenfalls umringt von vier Tassen. Dazwischen und links vor den Gläsern zwei Orangen sowie zwei Zitronen. Der Hintergund im oberen Teil mittel- bis dunkelblau gehalten, im unteren Teil stellt er eine Tischfläche dar. Trotz aller vermeintlicher Naivität lässt sich in dieser Darstellung eine versteckte Aktivität erkennen, als würden sich die Kristall- und Prozellangruppen als Kontrahenten gegenüberstehen. Geradeso hat der Maler das bäuerliche, schlicht gestreifte Geschirr dem verfeinerten großbürgerlichen Kristall entgegen gestellt. Dieser Eindruck wird noch verstärkt durch die animalisch erscheinenden roten Füßchen des Porzellangeschirrs, den aggressiv drohenden Schnabel der Kanne und die Rotfarbe in den Henkeln. Beinahe schutzsuchend stehen die feineren Gläser hinter einem Bollwerk, das aus den Früchten gebildet wird. Allein schon hierin wird erkennbar, dass Rousseau in seiner vermeintlich "naiven Kunst" diese oft sehr hintergründigen Gedanken ausspielt. In gewisser Weise ist dies auch ein Aspekt, den später der Surrealismus übernahm, als dessen Wegbereiter er letztendlich auch gilt. A.R. Provenienz: Hotel Rameau, Georges Blanche, Versailles, 12 June 1969, Lot 84. Galerie Wolfgang Ketterer, München, 24/25. Mai 1971, S. 262, Nr. 1510. Privatsammlung Rheinland. Van Ham, Köln, 30. November 2007, lot 1333. Dort direkt vom Einlieferer erworben. Ausgestellt: Galerie Wildenstein, New York, 1963, Kat. Nr. 34. (12215639)
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