Japan, Muromachi-Periode, ca. 16. Jh.Aus einer norddeutschen Privatsammlung, vor 2000 erworben. . Der vollständige Name dieses Bodhisattva ist Nikkô Henshô Bosatsu („Alles beleuchtende Sonnenlicht“). Er verkörpert die unendliche Tugend und hält in der angehobenen linken Hand ein Sonnensymbol - üblicherweise auf einer Lotosblüte, deren Stängel in der rechten Hand liegt. Er steht zur Linken des Buddha Yakushi Nyorai, der Buddha der Medizin und Heilung, und bildet eine Trias zusammen mit seinem Pendant Gekkô Henshô Bosatsu („Alles beleuchtende Mondlicht“), der das von einem Lotos getragene Mondsymbol in der angehoben rechten Hand hält. Eine Yakushi-Trias spendet unermüdlich Medizin und Heilung, sowohl bei Tag, hierfür steht Nikkô Bosatsu, als auch bei Nacht, hierfür steht Gekkô Bosatsu. . . Yakushi Nyorai hatte seit dem 7. Jahrhundert seine meisten Anhänger unter der kaiserlichen Familie und dem Heian-zeitlichen höfischen Adel. Daher sind frühe Skulpturen von ihm und seinen Begleitern meist in Tempeln zu finden, die in Verbindung zum höfischen Adel stehen. Die meisten Tempel, in denen er bis heute verehrt wird, gehören der Tendai- und Jodo-Schule des Buddhismus an. . . Die stilistischen Merkmale der vorliegenden Bosatsu-Figur entsprechen den gängigen körperlichen und physiognomischen Charakteristika der Buddha- und Bodhisattva-Figuren der Muromachi-Zeit. Schmale, nur wenig gebogenen Augenschlitze sind von flachen, gemalten Brauen überfangen, der kurze Mund mit vollen Lippen ist von einem in Tusche gezeichneten Oberlippenbart und einer spiraligen Haarlocke unterhalb der Unterlippe gekennzeichnet. Das Gewand, das Hüften und Beine bedeckt, ist relativ flach gearbeitet, wobei die weiten Bögen des langen Schalbandes hier besonders dekorativ über dem Gewand liegen. Typisch ist die Zusammensetzung des Brustgehänges, bestehend aus einem sichelförmigen Collier, von dem Glasperlenschnüre und rautenförmige, durchbrochene Plättchen hängen. . Altersspuren, minim. best. und rest.