LOT 601 WALTER STÖHRER (1937 Stuttgart - 2000 Scholderup)
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Ohne Titel Mischtechnik, teils collagiert, auf Leinwand. 1996. 200 x 160 cm. Verso mit Pinsel in Schwarz signiert „W. Stöhrer“ und datiert. Forstbauer/Merkert/Kunisch/Behrens 96.31. Provenienz: Atelier Walter Stöhrer / Privatbesitz Berlin Spätestens durch die Werkdarstellungen in den Verzeichnissen der Radierungen und der Malerei, der Skizzenbücher und schließlich der Offsetlithografien ist deutlich geworden, dass Stöhrer sein Werk langzeitig in zielorientierten Komplexen Arbeitsprozessen akribisch entwickelt hat: Der "große Spontane" (Heinz Ohff) schüttelte seine Arbeiten offensichtlich nicht aus dem Ärmel. Bild 1996.31 ist im letzten dieser Prozesse entstanden, dem längsten; der dauerte seit Anfang der 90er Jahre bis zu Stöhrers Tod. 1996 kumulierte er nicht nur quantitativ. Zu sehen sind in dem Bild zei linear umrissene bildhohe Figuren: Die linke übermalt, die rechte transparent und weitgehend freigestellt, beide chiffrieren Weiblichkeit („vertikale Doppelfigur“). Außerdem ist auf der Seite der rechten Figur ein typisches „Stöhrer-Männchen“ zu sehen, malerisch umrundet. Die Doppelfigur ist seit Anfang der 90er Jahre in Stöhrers Werk präsent, um 1996 und später kombinierte Stöhrer sie in Skizzen, Radierungen, Arbeiten auf Papier und Bildern mehrfach mit dem Männchen, häufig wirken die Varianten der rechten Figur dort stolz wie eine Siegerin im Dreierspiel. Das Bild gehörte bis zu Stöhrers Tod zum Bestand in seiner Werkstatt.
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