LOT 124 Marten van Cleve d. Ä., 1527 Antwerpen – 1581 ebenda
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FLÄMISCHE HAUSHALTUNGÖl auf Holz.26 x 37 cm.Beigegeben ein Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen, 16. Februar 2023.Blick in einen großen figurenreichen Raum mit verschiedenen Tieren und zahlreichen Gegenständen, sodass er nicht eindeutig einer einzigen Funktion, nämlich einer Küche, zugeordnet werden kann. Linksseitig ein Kamin, über dessen Feuer ein großer, kupfern glänzender Kessel hängt. Mit einem sitzenden Paar in Rückenansicht und einer Frau auf einem Hocker, die dem vor ihr stehenden Kind wohl Pfannenkuchen zubereitet. In der Bildmitte ein weiß gedeckter Tisch, umgeben von mehreren Männern, von denen einer Brot hält, ein anderer Speisen auf einen silbernen Teller bringt und schließlich ein dritter Mann, der einen Krug nach oben hält und einem stehenden Dudelsackspieler anbietet. Des Weiteren eine junge Magd mit einem Krug, die von einem älteren Herren umarmt wird. Diese Darstellung an eine Wirtshausszene erinnernd. Im Hintergrund ein offenes Fenster und ein Mann, der wohl einige Stufen gerade nach oben steigt, um den Raum zu verlassen. Im Hintergrund rechts ein hoher Schrank, ein Bord und ein Holzbrett, auf denen sich zahlreiche Schüsseln, Teller und Krüge befinden. Im Vordergrund rechts eine junge Frau an einem flachen Tisch, vor ihr liegend mehrere Fische, die sie wohl gerade ausnimmt. Vor ihr ein hockender Mann, der wohl die in einem Bottich befindlichen Muscheln öffnet. Eine freche Katze streckt sich nach oben, um etwas von dem Fisch abzubekommen. In der Mitte des Vordergrunds schließlich ein Schwein und zwei Hühner, die sich an Gemüseresten laben. Am rechten Bildrand dieser bäuerlichen Darstellung schließlich deutet der Künstler eine christliche Szene an, indem Josef und Maria vor einer geöffneten Tür stehen und um eine Übernachtungsmöglichkeit bitten, die ihnen aber von dem Mann mit roter Hose und weißer Schürze verweigert wird. Mit der Wiedergabe von Maria und Josef wird eine biblische Darstellung vorgetäuscht, jedoch ist das Bild in Wirklichkeit nichts anderes als eine Wiedergabe einer flämischen Haushaltung und ist laut Ertz eine Szene, die eine zentrale Rolle in dem Gesamtwerk des Künstlers bildet und damit eine Vorstellung der bäuerlichen Lebens- und Haussituation im 16. Jahrhundert in den Niederlanden wiedergibt. Für den Künstler typisches Werk in leuchtenden frischen Farben, bei der überwiegend beige-braune, rote und weiße Farbtöne verwendet werden.Studierte unter Frans Floris (um 1516-1570) und entdeckte zunächst seine Vorliebe für die Landschaftsmalerei. Durch seinen Bruder Heinrich veranlasst, widmete er sich aber alsbald fast ausschließlich der figürlichen Malerei. Seine meist vielfigurigen Genrebilder werden oft nur vordergründig als teilweise humorige Szenen verstanden, hinter denen sich jedoch nicht selten ein tieferer allegorischer oder gesellschaftskritischer Sinn verbirgt. 1551 wurde er Mitglied der Antwerpener Lukasgilde. (13514342) (18)Marten van Cleve the Elder,15
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